Eintrittskarte für den Königspalast in Neapel

In den frühen 1600er Jahren beschlossen die spanischen Vizekönige von Neapel, eine moderne Residenz für sich selbst und für den Besuch des Königs von Spanien zu bauen. Die offenen Kolonnaden und Loggien unterschieden sich in ihrer Gestaltung stark von den magischen Festungen der Könige von

Der für den Palast gewählte Standort befand sich neben dem Castel Nuovo am Ende der Via Toledo, in Richtung des neuen Wohnviertels Chiaia, südwestlich der ursprünglichen Altstadt. Noch heute ist der Palastplatz oder die Piazza Plebiscito eines der Verwaltungszentren des Staates in Neapel. Das Hauptquartier des Militärkommandos in Süditalien und das Hauptquartier der Provinzbehörden haben beide Fassaden auf diesen Platz

Vizekönig Ferdinando Ruiz de Castro, Graf von Lemos, und die Vizekönigin Caterina Zonica de Castro beauftragten Domenico Fontana mit der Planung und dem Bau des Palastes nach einem Modell aus der Spätrenaissance. Der Architekt hatte bereits in Rom im Auftrag von Papst Sixtus V. mit diesem Modell experimentiert

Die Fassade wurde aus Backstein und schwarzem Piperno-Stein gebaut. Ihre Größe spiegelt die manieristischen Tendenzen der Zeit wider, während ihr dekorativer Stil mit ihren Granitsäulen, lateinischen Inschriften, dorischen, ionischen und korinthischen Giebeln und Pilasterstreifen an antike römische Gebäude erinnert

Das Innere des Palastes ist rund um den quadratischen Ehrenhof angelegt, der wiederum von einer Kolonnade aus Piperno-Steinbögen umgeben ist. Über dieser Kolonnade befindet sich eine Loggia, eine überdachte Arkade, die alle Räume miteinander verbindet. Zwei weitere rechteckige Innenhöfe, der Belvedere-Hof und der Kutschenhof, sind bereits in Fontanas ursprünglichem Entwurf enthalten und auch in den späteren Erweiterungen von Sanfelice, Vanvitelli, Fuga und Gaetano Genovese enthalten. Sie sind mit dem Ehrenhof verbunden.
 Diese erzeugen einen interessanten visuellen Effekt, der sich scheinbar

Im Norden liegt der malerische Garten, der 1841 vom Botaniker Denhart entworfen und während der großen Restaurierungsarbeiten des Palastes im 19. Jahrhundert angelegt wurde. Die verschiedenen Grüntöne von Magnolien, Steineichen und seltenen Pflanzen bilden einen Kontrast zu den erst kürzlich hinzugekommenen, exotischen Palmen

Der Garten und die gesamte Nordostseite des Palastes mit dem Königlichen Theater von San Carlo und den Stallungen sind von einem Eisengeländer aus dem 19. Jahrhundert umgeben. Den Eingang zum alten Reitplatz dominieren die Eisenskulpturen zweier „Pferdetrainer“ von Clodt von Jurgenburg, ein Geschenk des Zaren von Russland an König Ferdinand II. von Bourbon im Jahr 1846. Diese Skulpturen stellen eine Verbindung zu St. Petersburg her, da es sich um Nachbildungen zweier Skulpturen auf einer Brücke über den Fluss Newa handelt

Die zum Vesuv gerichtete Promenade ist durch eine von den Vizekönigen erbaute Bogenbrücke mit den Bastionen der Burg Maschio Angioino verbunden und erinnert an die alte Verbindung zwischen dem Palast und der Festung mit ihrem Artilleriearsenal.

In den Anfängen der Produktion befand sich die Bourbon-Porzellanfabrik in einem nahe gelegenen Pavillon. Im gesamten Palast herrschte früher ein reges Treiben rund um das höfische Leben — wie die Königliche Druckerei, die Königliche Tapisseriefabrik, die später nach San Carlo alle Mortelle verlegt wurde, die Pfalzakademie aus dem 17. Jahrhundert, die Königliche Kapelle, die Hofpolsterer, die Militärgarde, die Räume des Chefbutlers und die

Der Königspalast war von 1600 bis 1946 drei Jahrhunderte lang Sitz der Monarchie in Neapel und Süditalien — angefangen mit den frühen spanischen und österreichischen Vizekönigen, gefolgt von den Bourbonenkönigen und endend mit der savoyischen Königsfamilie. Der Königspalast beherbergt seit 1919 das Museum der Staatsgemächer und die Nationalbibliothek und hat damit eine andere kulturelle Rolle im Stadtleben eingenommen